Der Amiga war ein wichtiger Bestandteil meiner Jugendzeit und hat mich bis ins Studium hinein begleitet. Nach einem traumatischen Erlebnis, dem Überspannungstot meiner bis an die Zähne hochgerüsteten „Freundin“, war dieses Kapitel für mich eine lange Zeit beendet (mit einer kurzen Unterbrechung). Doch seit einer ganzen Weile spukt der Gedanke in meinem Kopf herum, diesen großartigen Rechner wieder zu besitzen.
So habe ich in den letzten Wochen viel mit FS-UAE herum experimentiert. Wenn auch etwas eingerostet sind meine Amiga-Kenntnisse damit ziemlich schnell wieder zurückgekehrt. Bei Spielen wie Rick Dangerous, Scorpio und Pinball Fantasies sind eine Menge toller Erinnerungen wach geworden.
The BABY
Und nach vielen Angebotsrecherchen bin ich nun wieder glücklicher Besitzer eines Amiga 1200 im Micronik Infinitive Tower. 🙂
Nach dem „Auspack“ musste ich leider feststellen, dass das Gerät ziemlich versifft ist. Und so habe ich als erstes den Rechner und sein Gehäuse komplett zerlegt und gereinigt. Dabei sind sogar Spinnen und Larven zum Vorschein gekommen :-O.
Nachdem alles wieder zusammengebaut war, folgte der erste Funktionstest. Und das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Leider war die verbaute Festplatte nicht eingerichtet und da sämtliche meiner Amigadisketten irgendwo auf dem elterlichen Dachboden ruhen, kam ich leider nicht über das immerhin erscheinende 3.0er ROM-Startbild hinaus. Allerdings ist ein USB-Diskettenlaufwerksemulator Teil meiner neuen Errungenschaft. Ein sehr cooles Teil, dass via USB-Stick bereitgestellte ADFs dem Amiga als Disketten vorspielt. Nach ein paar Versuchen konnte ich immerhin in die Workbench 3.1 booten.
Als nächstes ging es an den ROM-Tausch. Mittelfristig soll natürlich AmigaOS 3.9 zum Einsatz kommen und dafür werden 3.1er ROMs benötigt.
Nachdem die neuen ROMs eingebaut waren, musste noch der CF-Adapter ordentlich im Tower verbaut werden (während meiner Recherchen in den letzten Wochen habe ich gelernt, dass es beim Amiga heutzutage „keine Alternative zur CF mehr gibt“ 😉 ). Und nach der Einrichtung der CompactFlash-Karte wurde AmigaOS 3.1 auf selbiger installiert. Der Floppyemulator macht sogar Laufwerksgeräusche.
Was für ein RIESENSPASS!!!
Nach dem Einrichten des Systems habe ich dann mal meinen alten Competition PRO rausgekramt und in Erinnerungen schwelgend einige der mitgelieferten Spiele wie Silkworm, Stunt Car Racer und Lemmings angespielt. Großartig! 🙂
Da die Turbokarte noch unterwegs ist, war mit WHDLoad leider noch nichts zu machen. Die 2MB ChipRAM reichen hier einfach nicht. Aber der Floppyemulator taugt allemal zur Zeitüberbrückung.
Als nächstes habe ich mich gefragt, ob es denn möglich sein sollte, FS-UAE von der CF-Karte des A1200 zu booten. Leider ist das Out-of-the-box nicht möglich. Allerdings lassen sich lokale Hostverzeichnisse als Laufwerke in das emulierten Amigas einbinden. Da das Amiga-FastFileSystem im Linuxkernel von Ubuntu drin steckt lassen sich die beiden Partitionen der CF problemlos mounten:
sudo mount -t affs /dev/sdc1 /mnt/dh0
sudo mount -t affs /dev/sdc2 /mnt/dh1
Die Mountpoints konnten dann wiederum in FS-UAE als Amigalaufwerke genutzt werden und so lies sich das gleiche System, was gerade noch auf dem richtigen Amiga gelaufen war auf dem Laptop in der Emulation starten. Da der A1200 noch nicht am Internet hängt konnte ich die üblichen Verdächtigen wie
- MUI
- Magic Menu
- Tools Daemon
- MultiCX
- MagicWB
- …
so sehr schnell installieren.
In der nächsten Zeit steht dann noch der Elkotausch auf dem Programm. Hierzu gab es im Amiga-Dresden-Forum bereits freundliche Angebote. Und jetzt wartet „The BABY“ ungeduldig auf ihre Blizzard 1230 IV 🙂 .
… to be continued …
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